Eingewöhnung nach dem Tübinger Modell

Seit März diesen Jahres gewöhnen wir nach dem Tübinger Modell ein. Dies bedeutet, kleinere Gruppen von bis zu höchstens fünf entwicklungsähnlichen Kindern ( = Peer – Group ) werden allmählich von zwei Erzieherinnen ( = Tandem ) an das Gruppengeschehen des KiTa – Alltags herangeführt.

Man geht davon aus, dass auch Kleinkinder den Übergang von der Familie zur KiTa aktiv im Austausch mit anderen Kindern bewältigen und mit gestalten können.

Bereits unsere Kleinsten sind soziale Wesen, zweigen Neugierde und Offenheit für sie interessante Personen. Sie sind in der Lage neben ihren Bildungspersonen ( Mutter, Vater, Großeltern etc. ) zu anderen Kindern und Erwachsenen Beziehungen aufzubauen.

Eine Eingewöhnung kann daher folgendermaßen aussehen:

1. Woche

Wir starten am Nachmittag um 14.30 Uhr ( 1,5 Std. )

Drei bis fünf Kinder werden von einer familiären Bindungsperson und zwei Erzieherinnen begleitet.

Die Bestandskinder kommen nicht hinzu.

2. Woche

Erste Verabschiedungen und Trennungen der familiären Bindungsperson ( individuelle Entscheidungen ).

Die familiäre Bindungsperson bleibt abrufbar in der Nähe.

Stufenweise Verlängerung der Abwesenheit / Trennungszeit.

3. Woche

Gemeinsamer Start am Morgen ( 9.30 Uhr – 11.00 Uhr ) mit den Kindern der Bestandsgruppe ( U-3-Kinder )

Fortführen der Begleitung der Trennung, sowie Erweitern der Zeiten ohne familiäre Bindungsperson.

4. Woche

Weitere Integration in die Gesamtgruppe und Ausdehnung der Anwesenheitszeiten.

Eventuell Einnahme des Mittagessens.

Ab der 5. Woche

Allmähliches Ankommen in den “gewünschten Betreuungszeiten”

Täglich finden kurze Gespräche zwischen der Bindungspersonen und den Erzieherinnen über den Verlauf der Eingewöhnung und die kommenden “Schritte” statt.

Wir möchten darauf hinweisen, dass der geplante Ablauf der “Eingewöhnung in der Peergruppe” nur ein Gerüst darstellt. Abweichungen und Änderungen können individuell möglich und nötig sein. Somit können besondere Umstände andere Eingewöhnungen erforderliche machen.

Für alle Eingewöhnungen gilt daher:

DAS KIND BESTIMMT DAS TEMPO

Übergang von der Nestgruppe in den teiloffenen Bereich

Der Übergang von der Nestgruppe in eine der Stammgruppen ist für Kinder einfacher, wenn dieser vorhersehbar und verstehbar ist. Daher möchten wir diesen Übergang aktiv mit den Kindern gestalten. In der Regel wechseln mindestens zwei Kinder, welche sich aus der Nestgruppe vertraut sind, in die zuvor gewählte Stammgruppe. Wechseln mehrere Kinder zur gleichen zeit, so können sie diesen Übergang durch das gemeinsame Erleben leichter meistern, da sie sich gegenseitig emotionalen Halt geben. Wir begleiten und unterstützten diesen Prozess folgendermaßen:

Zunächst finden einzelne Übergangsgespräche gemeinsam mit den Eltern, einer Bezugserzieherin der Nestgruppe und einer Erzieherin der zukünftigen Stammgruppe statt.

Ein Termin für die Umgewöhnungswoche und den Wechsel wird festgesetzt. Alle Kinder der Nestgruppe, sowie die Kinder der zukünftigen Stammgruppe werden über den bevorstehenden Abschied, beziehungsweise das Ankommen neuer Kinder informiert. Zu Beginn der Woche besucht uns die zukünftige Erzieherin in der Nestgruppe um erste Kontakte zu den Kindern zu knüpfen. In den darauffolgenden Tagen gehen die Kinder in einem abgesprochenen Zeitrahmen gemeinsam mit der Bezugserzieherin ihrer Gruppe in die neuen Räumlichkeiten. Diese Besuche werden individuell ausgedehnt. Am eigentlichen Wechseltag feiern wir gemeinsam Abschied, anschließend werden die Kinder freudig in ihrem neuen Bereich in Empfang genommen.